Geboren 1952 in Bremen.
Ausbildung zum Schauwerbegestalter, Plakatmaler, Siebdrucker
Bis 1980 hauptberuflich als Werbegrafiker tätig
Seit 1975 regelmäßige Ausstellungen im In und Ausland
Seit 1981 als freischaffender Künstler in Bremen tätig
Seit 2004 Mitglied der "NeuenMeister"
Seit 2006 Mitglied der internationalen Künstlergruppe "Libellule"
Ausstellungen:
Diverse Einzel- und Gruppenausstellungen seit 1975, darunter:
Bremen, Berlin, Hamburg, Kirchnüchel, Osterholz-Scharnbeck, Bonn, München,
Worpswede, Hannover, Stade, Osnabrück, Frankfurt, Stuttgart, Heidelberg, Waiblingen, Haigerloch,
Viechtach, Köln.
Venedig, Florenz, Art Basel, Wien, Krems, Kopenhagen, Seaby, Barcelona, Marbella, Toledo, Paris, Nizza, Sedan,
Chaumont, Leeuwarden, Amsterdam, Bratislava, Wroclaw, Casablanca, Prag... und viele mehr.
Veröffentlichungen:
Die Verlockungen der Schwerkraft oder der Schlaf der Vernunft (Akademische Verlagsgesellschaft),
Bilder 1996-2004 (modena)
Zu den Arbeiten:
Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen.
Friedrich Nietzsche
Siegfried Zademacks Bilder scheinen aus einer eigenen Welt zu stammen. Seine
Bildkompositionen stellen mit großer, altmeisterlicher Akribie und verblüffend luziden Ölfarben
Vorgänge, Situationen, Geschehnisse vor, die nicht nur ihn bewegen. Man muss als Betrachter
den Bilderkanon schon gut präsent haben, um nicht eins der vielen Details in den Bildern Siegfried
Zademacks zu verpassen.
Neben seinen zentralen Bildelementen, die er für seine abwechslungsreich
komponierten Bilder verwendet, finden sich vielerlei Anspielungen und Zitate, aus der Renaissance
ebenso wie aus dem Surrealismus. Man findet antike Köpfe und Menschen der Jetztzeit, die in dem von
Zademack geschaffenen Welttheater eine Rolle spielen. Daneben gibt es die Chargen, die sich immer
nur selbst spielen. Zu ihnen zählen die verhüllten weißen Figuren, das Boot, die schweren und
leichteren Gewichte, die Modellpuppen, Flügel, Schnüren und Bänder. Herrscht auch in vielen seiner
Bilder Ausweglosigkeit , gar Endzeitstimmung, wie in der apokalyptischen Sehnsucht, so sind sie doch
in ihrer klaren Gliederung und ungewöhnlichen Ästhetik immer wieder auch erfreulich anzusehen.
Ob ein Tiefenpsychologe mit seinem Instrumentarium die Bilder einfacher deuten kann? Was treibt die
junge schöne Frau mit ihrer merkwürdig komplizierten aber nutzlosen Fesselung zu dem alten
verrosteten Torso von einem Mann, oder besser, seiner Rüstung hin? Was bedeutet ihr diese eiserne,
rostige Umarmung? Ihr Blick in das Visier scheint nach mehr zu suchen, als ihr da geboten wird. Was
bewegt die Traumfigur im „Kreisläufer“, das schwere Gewicht auf dem Brunnenrand hinter sich
herzuziehen. Steht es für die Erdenschwere oder für die Bodenhaftung? Und wer ist für das Gefährt
zuständig, dass diese Kreisbewegung erleichtert? Wer hat dem Boot in „Flugboot“ die Flügel angeheftet,
die es doch nicht tragen werden? Und was passiert im nächsten Moment mit diesem fliegenden Boot,
das doch bereits auf dem Höhepunkt seiner Fahrt angekommen zu sein scheint? Einzig die Gewichte
verleihen diesem Bild Erdenschwere und bilden so das statische Moment.
Die hohe Symbolkraft seiner Bilder, der iteratkive Gebrauch von Figuren, gibt sowohl einzelnen
Bildern als auch Bildfolgen minimalistische Züge. Durch den wiederholten Gebrauch dieser
Ausdrucksmittel gelingt es Zademack, den Betrachter nicht nur in einzelne Bilder, sondern auch
in seine phantastische Bilderwelt hineinzuziehen. Ständige Brüche – in den Figuren, in den
Landschaften, in den Aussagen - geben seinen Bildern nicht nur eine atemberaubende
Spannung, sondern auch die leise Ironie, der viele seiner bitterbösen Aussagen erst erträglich
macht.
Zur Technik
Bevor Siegfried Zademack zu malen anfing, hatte er Bilder im Kopf, die er nicht umzusetzen vermochte,
weil ihm die dafür notwendige Technik fehlte. Der kurzfristige Besuch einer Akademie überzeugte ihn
schnell davon, dass er hier nicht lernen konnte, was er lernen wollte. So ging Zademack den schweren
Weg des Selbststudiums, besuche Museen und Galerien, um sich in die Techniken der alten Meister zu
vertiefen, fand wohl auch den einen oder anderen Lehrmeister und erarbeitete sich das Wissen über
Farben, Pigmente, Übergänge, Lösungsmittel, Mischungen so, wie das weiland die Alchimisten zu tun
pflegten. Für den Betrachter ganz offensichtlich weiß er inzwischen, wie sich Farben verhalten und was
man mit ihnen machen kann oder besser lassen sollte.
Lydia Jantzen-Philipp
|